der karikaturist
als bub wuchs er in einer engen, kleinen wohnung auf. es gab nur ein fenster durch das die sonne in die wohnung schien, alle andere fenster gingen in einen nordseitig gelegenen hof hinaus, durch die man nur die mauer des nachbarhauses sehen konnte. diese sichtbegrenzung beschäftigte das fantasievolle kind sehr und stundenlang saß es am fenster und träumte sich über diese mauer hinweg. er liebte die geschichten von peter pan.
seine eltern waren freundliche, hilfsbereite eltern, die ihr karges einkommen redlich teilten mit den kindern und einer katze.
wenn die großmutter ihren besuch ankündigte, dann musste der kleine johann an ein erdbeben denken. für ihn schien das ein echtes erdbeben zu sein was da passierte. schon vor ihrer ankunft wurde geputzt, gescheuert und eine nervöse spannung erfasste die ganze kleine wohnung. stand die große, beleibte großmutter dann im türrahmen, dann erschütterte ihr anblick das herz des jungen jedes mal (ein wenig so erging es auch seiner mutter, dachte er oft, wenn er den drohenden, strengen blick der großmutter auf seine liebe mutter ruhen sah). gewöhnlich zog sie ihren mantel aus und ließ sich auf einem der sessel nieder. sie ächzte und beklagte sich über dies und das. an den ohren glitzerte gold, die dicken finger waren beringt, eine kette um den hals hob und senkte sich bei den sichtbaren atemzügen, die die mächtige brüste senkten und wieder hoben. man setzte ihr essen vor. wenn sie genug kaffee und kuchen gegessen und getrunken hatte - das war übrigens die einzige zeit in der mutter schlagsahne bergweise schlug, dann musste er sich zu großmutter setzen und bericht erstatten über dies und das. er hatte herzkopfen so als hätte er eine schwierige prüfung zu bestehen. oft fühlte er in solchen situationen die stille hand der mutter auf seinen schultern. aber ganz sicher war er nie ob sie sich auf ihn stützte oder ihm mut zu geben versuchte. er hatte seine mutter sehr lieb. großmutter blieb immer wenn sie da war bis zum nächsten tag...
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