KOHELET 3schreibwerkstatt

 ES WIRD IMMER              NOMADISCHER 

Fragment 1 - Über die Roma Natur

 Nicht einmal durch deine Schrift Hast du dich eingeritzt in deine Zeit –Das verlorene Land hat dir nie gehört.Du hast es ja auch nur „heimgesucht“, „vorübergehend besetzt“, „Dir genommen“ und „wieder gelassen“.Nie wolltest Du wirklich besitzen. Tropfend klopft das Nass den Rhythmus einer Melodie.Es herzt der junge sein Mädchen – die Blume entfaltet sich –Der Schmetterling schlüpft aus dem knöchernen Zuhause und erprobt seine Flügel „Es geht ums Fliegen“, sagte die Fliege.Und der Pilot.Der Schmetterling aber wusste. Und weil er sich erinnern konnte an seine Zeit als Raupe, wollte erleben wie ein Schmetterling. 

Fragment 2

 Die Nomadenhaftigkeit wird Dir mehr und mehr bewusst – die Seele hat Hunger, der Körper sucht und findet in der Musik,im Rhythmus, in einer Melodievorübergehend Halt, Heimat, ein ZuHause, einen Moment Ruhe, Vertrautheit –  ein jeder hungert nach seinen Wurzeln, ein jeder hat Heimweh nach sich selbst!  

Fragmente 3

 

Du kannst nur eine, nämlich Deine Luft einatmen,-

Nur eine bestimmte Menge Wasser trinken,-Das Maß ist in Dir.  

Fragment 4

Der bunte Schmetterling und seine Herkunft, das werden und Vergehen und vielleicht gibt es ein Verstehn –  

Fragment 5

Nur nicht festsitzen, nicht wirklich fest sitzen, sondern Feste feiern und das Ei das goldene ausbrüten  -  geduldig. 

Fragment 6

Wenn es tönt, beatet, swingt und bluest, rappt sich ein Sound in Dir ein. Und schenkst Du ihm genügend Aufmerksamkeit, kann es sein, dass viele die Grundmelodie vertraut in sich auf einmal entdecken und mitsingen, oder pfeifen, oder tanzen und dann, wenn Du Glück hast, macht es Dich satt. 

Fragment 7

Wesentliches: DasVerweben                             Vernetzen                             Verknoten Verbindungen, Synapsen. Poesie, ein Spiel mit den Worten.Musik, das Spiel mit den Tönen.Du spielst und wirst gespielt.Das ist der Mensch und Freude hat er, je mehr er spielen kann, und Hunger hat er danach. Gierig langt der Neugeborene zu und er will leben und das gut! Hunger!Wieviele Gesichter Du hast!

 

 

Das Recht zu leben

Das Recht zuseinNicht festhaltenLoslassenDas bunte GrelleSchlichtDas Recht auf Werden und VergehenDas Junge „Alles hat seine Zeit“,das Alteund dazwischen -.wo ist die Tradition-Was ist die Tradition.  

Fragment 8

Die fette Dotterblume lebt auf der sauren Wiese.Der klare Mondschein hat seinen Weg gefunden zu ihm. Ruhig und still schlägt sein Herz und der Atem führt ihn weiter – hinein in einen neuen Tag, hinaus aus dem alten, hinüber in eine noch nicht gewesene Zeit – Wo wohnen die Traditionen?Brauchen wir eine Landkarte?Wohin?Warum?Wozu?  

Fragment 9

Das Hören aufdas Hören überdas Hören dazwischenüberhören, das was drinnen steckt –weghören, wo’s lang geht. Mit dem Aufhören beginnen.Einsammeln, was wir brauchen, nämlich das Wissen um uns. Frage. Wo wohnen die Traditionen? 

 

Fragment 10

 Alles ist Stückwerk!  Alles vergeht-          der Mensch und seine Eitelkeit-          der Mensch und sein Lernen-          der Mensch und seine Grenzen, die fließen. Und überall ist Musik drin, Klang, Geräusch und Trommel.  

Über die Donau und über Dich

 Nie bleibst Du, was Du gerade bist,nie wirst Du sein, was Du gewesen bist –Dein Fließen ist die Erinnerung an Dich,Dein Rauschen ist das Suchen Deiner Vergangenheit,Dein Strömen ist geglückte Harmonie und Überwindung. Und irgend einmal kommst Du an!Dein Schwemmgut birgt viel Wissen!

 


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