Prominente und internationale Besetzung mit:
Presse-Stimme "Concerto" (www.concerto.at):
"... ich war zu der Erkenntnis gekommen: Das einzige Glück für den Menschen ist, dass er sich seines Lebens freut, solange er es hat ...
... zu trinken und zu genießen, was er sich erarbeitet hat ..."
(Kohelet 3, 1-22 (Altes Testament))
Das Ehepaar Ewa und Bohdan Hanushevsky - sie slowenischer, er US-ukrainischer
Abstammung - sowie Kurt Edlmair, Bernhard Girlinger spielen
sich als Kohelet 3 querfeldein durch Ost- und Südosteuropa. Ihr jiddische
Repertoire stellt da sozusagen den Kitt dar zwischen den vielen ethnischen
Stilen, die Kohelet 3 mit erfrischender Spontaneität und entwaffnender
Direktheit rüberbringen. Kohelet 3 ist eine Liveband im ursprünglichsten
Sinne des Wortes, mit epidemischer Spiel- und Lebensfreude umschifft sie
alle Möglichkeiten, in der sich "ethnische Musik" bislang
feilbot: folkloristischer Kulturschutz, überarrangierte World-Music-Experimente,
naive "Hausmusik" etc - und bietet sich dem stets begeisterten
Publikum als beinahe vergessene Möglichkeit an, bei der sich Schlichtheit
des Liedes und Fulminanz der Performance anmutig ergänzen.
Der nie erlöschende Lavakern von Kohelet 3 ist das Leading-Couple
Hanushevsky. Bohdans feine hohe Stimme eignet sich bestens für ukrainische
Lieder, während Ewas rauchige, tiefere Stimme sich besser ans jiddische
und südosteuropäische Repertoire anschmiegt. Kurt Edlmair, Klarinettist und Gründungsmitglied der Band, weiß um die spielerischen Subtilitäten
osteuropäischer Musik, hat er doch (u.a.) bei Giora Feidman studiert.
Gesing und Girlinger näherten sich dem Repertoire von Kohelet 3 zwar
vom Jazz her an, der sich ja im Idealfall durch Improvisationslust auszeichnet,
ließen sich aber die letzten Reste an akademischen "Notenhörigkeit"
von ihrer neuen Wahlfamilie exorzieren.
Ihre Fans wussten das auch zu danken und kürten Kohelet 3 im renommierten
Magazin "Concerto" zur besten heimischen Folk- & World-Band
des Jahres 2002.
Das soll aber nicht heißen, dass Kohelet 3 zugunsten der Authentizität
ihres musikalischen Ausdrucks auf spielerisches Niveau verzichten, wie
einmal mehr die sparsam, aber fein arrangierten Nummern ihrer neuen CD
"More" beweisen.
MORE: Treue Fans werden darin natürlich sofort die englische Aufforderung
zum Dacapo herauslesen und der Band auch enthusiastisch spendieren. MORE
bedeutet aber auch - im Ukrainischen, im Slowenischen und beinahe allen
anderen slawischen Sprachen - das Meer. Und auf More, das Meer, bezieht
sich nicht nur Bohdan Hanushewskys vierteilige Suite, sondern der breite
geographische Raum, aus dem Kohelet 3 ihr Repertoire beziehen, wird von
Meeren umzüngelt: dem Jadranske More (Adria), der Ägäis,
dem Crno More (Schwarzes Meer) und zwischendurch zum Verweilen Neusiedler
See und Balaton, die Meere der Wiener und Budapester. Ja und besonders
für die ostjüdische Tradition bedeutend ist natürlich der
Atlantik, den so viele osteuropäische Juden in Hoffnung nach Freiheit
und Toleranz überquerten - Hoffnungen, die sich in der Neuen Welt
nicht immer einlösten, wie die Protagonistin des berühmten Liedes
"Di Grine Kuzine" zu beklagen weiß.
Neben jiddischen Liedern und Instrumentals und solchen der Roma warten
Kohelet 3 bei ihrer respektvollen Osterweiterung auch mit Musik aus Georgien,
dem griechischen Epiros, Mazedonien, der Ukraine auf und zeigen mitunter
den Puristen schelmisch die Zunge, indem sie zum Beispiel mazedonische
und ukrainische Lieder mit Musik aus Innviertel und Salzkammergut vermählen.
Und Ewa Hanushevsky gibt gegen Ende der CD, auf der auch Aliosha Biz an
der Geige und 4 Wochen alte Xaver Hanushevsky gastieren, eines ihrer Gedichte
zum Besten, in dem sie den Aufbruch aus dem sicheren Nest (der "Kammer")
ins Ungewisse feiert. Danach heben Kohelet 3 mit dem berühmten Romasong
"Joj Mamo" zum Finale an und lassen noch einmal all die Ingeredientien
auffahren, die sie zu einem Unikum in der hiesigen Folkszene machen: nämlich
Spontaneität, Leidenschaftlichkeit und Ehrlichkeit (nicht Authentizität).
Richard Schuberth (Concerto Magazin)
Feedback zum 1.Klezmore Festival in Wien, das Kohelet3 am 2.7.04 eröffnete:
"ukrainische Klezmatiken... lebendig, frisch, unverbraucht und mit ziemlich viel Soul." - (www.jazzzeit.at)
Die Band um Ehepaar Hanushevsky sowie K. Edlmair,
B. Girlinger und K. Gesing bezieht den Bandnamen aus dem wohl seltsamsten
Buch im Alten Testament, dem Buch Kohelet, das bis heute zu kontroversen
Interpretationen reizt und als eines der Weisheitsbücher der Bibel
gilt.
Im Repertoire wartet Kohelet 3 (was übertragen "Prediger"
oder "Lehrer" bedeutet) hingegen mit jiddischen Liedern, Musik
aus Georgien, Mazedonien, Ukraine und der Roma genauso auf wie mit Musik
aus dem Innviertel und Salzkammergut.
Themen sind der ewig kreisende Kosmos, das Gleichzeitige, die Vergänglichkeit
der Menschen. Sprache, Sinne und Gedächtnis. Existenzphilosophie.
"Alles hat seine Zeit. Zeit. Zeitgeist. Das Weinen. Das Lachen. Die
Stille. Das Denken." , erklärte Hanushevsky einmal bei einem
Konzert zwischen zwei Liedern.
Kohelet3 interagiert ungemein swingend und interpretiert Altes wie Eigenes
frisch, fröhlich, spontan ohne wissenschaftlichen Phlegma oder akademischer
Sterilität, vielmehr mit lang gezogenen Tönen und Schleunigern,
mal jäzzig, mal folkig, immer mit vehementer Leidenschaft.
www.kohelet3.at